In unserem Hotel am Strand von Montenegro hatten wir das Glück, dass wir die Motorräder bequem in der Tiefgarage unterbringen konnten. Allerdings führte dies dazu, dass das Navi beim Starten am Morgen keine Satelliten finden konnte. Auch ein Neustart der Route unter freiem Himmel half nichts, irgendwie hatte sich das Navi verspult und so fuhren wir den ersten Teil des Tages nur nach Track bzw Luftlinie.
Den Vormittag ging es auf einem kleinen Sträßchen über den Berg bis an den Skutari See. Die Straße ist kaum befahren und uns kommt auf den 60 Kilometern nur ein einiges Fahrzeug entgegen. Das erklärt auch, warum am Straßenrand reichlich Schildkröten zu finden sind, die völlig entspannt die Sonne genießen.
Der Blick auf den Skutari See ist überwältigend und wir stehen lange am Ufer und lassen den Blick schweifen.
Dann fahren wir am Rand des Sees entlang bis zur Grenze nach Albanien. Auch hier hat sich wieder eine längere Schlange in zwei Reihen gebildet. Wir stellen uns hinten an und wollen uns schon auf eine längere Pause einrichten, da spricht uns ein Fahrer aus einem Auto in englischer Sprache an, dass wir als Motorradfahrer nicht anstehen müssen, wir können die ganz linke Spur (den Fußgängerdurchgang) nehmen. Etwas unsicher, ob das wirklich okay ist, fahren wir vor und über eine Rampe zum Grenzübergang. Tatsächlich ist es hier üblich, dass Zweiräder (egal ob Fahrrad oder Motorrad) einfach den Fussweg über die Grenze nutzen können. Was uns auch verwundert ist, dass die Ausreise hier auch gleichzeitig die Einreise ist. Man muss also nur einmal halten und die Dokumente abgegeben.
Kurz hinter der Grenze wartet dann unser Mittagessen auf uns. Der Kellner spricht gutes Englisch und ist sehr zuvorkommend. Er erzählt uns, dass dieses Jahre schon deutlich mehr deutsche und zentraleuropäische Touristen in der Gegend sind und der Tourismus sehr zunimmt.
Dann fahren wir durch Shkoder, unsere erste große albanische Stadt. Der Verkehr ist nach unserem Geschmack: Jeder fährt wie er will, aber jeder gibt auf den anderen Acht. Es geht weiter Richtung Theth, ein Dorf in den Albanischen Alpen, das nur offroad zu erreichen ist. Die ersten Kilometer bis zur Passhöhe sind geteert, danach folgen 15 km Schotter.
Wir lassen uns Zeit für die Stecke und halten mehrmals an um Bilder zu machen. Ich habe auch daran gedacht, die Spiegel am Motorrad einzuklappen bzw zu lockeren, damit diese nicht beim ersten Sturz wieder dem Schottergott geopfert werden.
Die Strecke ist aber gut zu fahren, nur die letzten Meter bis zur Herberge müssen wir ein Flussbett auf losen Steinen hochfahren. Trotzdem bin ich ziemlich müde als wir ankommen.
Blick von unserer Herberge auf die Albanischen Alpen. |
Hier in Theth hat es nicht viele, aber dafür reichlich deutsche Touristen. Wir waren auf vieles eingestellt, aber nicht darauf, dass wir uns im wilden Albanien auf Deutsch unterhalten können. Wir sitzen mit einer sehr amüsanten Truppe am Tisch und erholen uns bei gutem Essen und einem Glas Wein.
Gegen 22 Uhr kommt noch eine Gruppe italienischer Endurofahrer in der Herberge an. Diese hatten sich ziemlich in der Zeit verschätzt und mussten die letzten anderthalb Stunden im Dunkeln fahren. Für mich wäre das ein Horror, die Jungs haben es aber locker genommen, obwohl sie auf dem Zahnfleisch daher kamen.
Motorrad(an)sammlung am nächsten Morgen. |
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