Dienstag, 3. Juli 2018

Pampa-Röros-Pampa

Seit Tagen hecheln wir mit unserem Tagebuch der Zeit hinterher. Nicht weil wir schreibfaul sind sondern weil an dieser wunderschönen Ecke der Welt meist absolut kein Handynetz vorhanden ist. On the Road schafft man es manchmal einen Satz per WA oder ein einzelnes Bild zu verschicken, oft geschieht dies aber auch mit bis zu 10 Stunden Zeitversatz.
Nachdem mir gestern Abend der Barsch meines Lebens, mit knapp 40 cm und geschätzt deutlich über einem Kilo, vom Haken sprang (ich Depp hatte natürlich den Kescher im Camper gelassen) blieb ich für diesen Abend fischlos.
Der heutige Tag ist hauptsächlich der alten Bergwerksstadt RÖROS gewidmet. Vorher geht es aber nochmals für 80 Km durch Rentiergebiet und durchs Fjell. Gesehen haben wir allerdings heute haufenweise Schafe und die Viecher haben absolut keine Ehrfurcht vor dem vorbeifahrenden Verkehr.

Um die Mittagszeit erreichen wir Röros der ersten "Stadt" seit zwei Tagen und daher werden zuerst die Lebensmittelvorräte ergänzt. Der nächste wichtige Punkt ist natürlich die Nahrungsaufnahme und daher wurde heute endlich die versprochene Nationalspeise Römmegröt getestet. Mit ordentlich Butter, Zucker und Zimt kann man das gut und gerne auch mehrmals essen.


Röros ist eine sehr sehenswerte unter UNESCO-Welterbe Status stehende und aus lauter Holzhäusern bestehende ehemalige Kupferbergwerksstadt. Das Wetter ist zwar sonnig aber deutlich kühler als die letzten Tage.



Nachmittags fahren wir dann den Rest der Tagesetappe zum Rotladalen Nationalpark. Die letzten 8 km sind eine gebührenpflichtige Schotterstrasse welche mit 30 NOK zu bezahlen ist. Blöd nur, dass wir keinerlei Kronen bei uns haben, da wir bisher immer mit Plastikgeld zahlen konnten (auch Kleinstbeträge einfach mit der Chip-Kreditkarte). In der Not packten wir dann 3,- € ins Kuvert und haben dieses in den bereitgestellten Kassenbriefkasten geworfen.
Diese gebührenpflichtigen Privatstrassen gibt es recht häufig hier. Wenn es sich für den Staat nicht lohnt eine Strasse zu bauen, bzw. wenn Wald- und Grundstücksbesitzer ein Gebiet zugänglich machen, geschieht dies auf eigene Rechnung und anschließend wird von sämtlichen Benutzern ein kleiner Obolus kassiert. Am Kassenhäuschen füllt man ein kleines Formular aus, packt den Durchschlag samt Geld in ein Kuvert und pinnt sich das Original hinter die Windschutzscheibe, fertig.

Am Ende unserer Waldstrasse wartet die traumhafte Rotla auf uns. Landschaftlich sehr schön gelegen aber wohl recht nährstoffarm, da mir nur sehr kleine Forellen an den Hacken gingen.
Eine ruhige und kalte "Nacht" ohne Nacht, da es hier gar nicht mehr dunkel wird.