Samstag, 16. Juli 2016

Transferstrecke Berzasca - Zagreb

Jetzt haben wir die letzten 600 km bis zur Werkstatt auch geschafft. Insgesamt bin ich nun durch drei Länder und über 1100 km ohne Kupplung gefahren.

3 Tage, 1100 km, ca. 14 Stops
Teilweise eine recht nervenzermürbende Fahrt, bei jeder fernen Ampel die Hoffnung, die nächste Grünphase zu erwischen. Vor allem dann spannend, wenn man von irgendeinem Idioten kurz zuvor in halsbrecherischer Manier überholt wird und dieser dann im nächsten Dorf ganz generös für sämtliche Linksabbieger einen Stop einlegt und mich komplett ausbremst. Manchmal kommt man nur mit "zaubern" durch. Nach der Autobahnausfahrt kommt eine Stopstelle, davor drei LKW - es ist klar, dass ich das in langsamster Fahrt im 1. Gang nicht schaffe, also Bremse leicht angelegt und an LKW 2+3 vorbei gerollt, der Gegenverkehr spielt auch mit und weicht aus. Heikel wirds bei LKW Nr. 1, denn der steht immer noch an der Stopstelle und links davon parkt ein Polizeiauto mit zwei Polizisten. Halten geht nicht, also Flucht nach vorn - in dem Moment, als der LKW anfährt, ziehe ich das Gas auf und mogle mich zwischen Polizei und Lastwagen durch - da wird einem schön warm in der Jacke, bei gerade mal 14 Grad.


Nebenbei erwähnt, Regen hatten wir an diesem Tag zum ersten Mal im ganzen Urlaub, dies dafür umso heftiger. Gehalten wird freiwillig nur zum Tanken. Beim Tankstop wird dann auch gegessen, getrunken, die verspannten Gräten bewegt und alles andere erledigt.


Der serbisch/kroatische Grenzübertritt auf der E70 bei Lipovac ist angesichts der ca. 1km langen Warteschlange recht zeitraubend, für beide Grenzen brauchen wir ziemlich genau eine Stunde.
Dies ist jedoch noch gar nichts, ein in entgegengesetzter Schlange stehender  "albanischer Schwabe" mit RT-Kennzeichen erzählt, dass sie seit über drei Stunden stehen und noch auf Papiere warten. Beim Weiterfahren können wir auf der Gegenfahrbahn einen ca. 5 km langen Rückstau feststellen, da möchte ich nicht drinstehen. 
Zum Glück hat der Regen etwas nachgelassen

Gähnende Leere auf der Autobahn, nach der Grenze
Der Rest ist schnell erzählt: Mit Zittern die letzten 8 Ampeln und Kreisverkehre in Zagreb gemeistert und nun steht die GS also bei der einzigen BMW Werkstatt weit und breit und wird am Montag hoffentlich geheilt. Dann haben wir zwar drei "Fahrtage" verloren, können aber am Montagnachmittag wieder in unsere Route einsteigen und unseren Urlaub wie geplant zu Ende fahren.
Etwas Gutes hat der Zwangsaufenthalt ja - wir lernen Zagreb kennen. Der ADAC zahlt ein schönes Hotel und die Stadt ist absolut sehenswert und hat ein quirliges Nachtleben.