Sonntag, 9. September 2018

Bad Road Day

Nach einem italienischen Frühstück mit überraschend gutem Brot machen wir uns pünktlich um 9 Uhr auf den Weg.
Direkt nach der Haustür geht es in 180 Grad Kehren den Berg hinauf. Ich habe mich immer gefragt, wie viele dieser Kehren ich fahren muss, bis ich mich nicht mehr rum quälen muss. Langsam habe ich das Gefühl, dass es was wird. Ich kann flüssig fahren und ab dem Scheitelpunkt nach innen ziehen ohne Angst zu haben, dass ich im Gegenverkehr landen könnte. Fühlt sich irgendwie gut an ;-)
Weiter geht es den Passo di San Marco hinauf. Der Teer ist nicht immer gut und in den schattigen Kurven ist es zum Teil noch nass. Aber immer wenn man denkt, man sollte vielleicht etwas langsamer fahren, dann kommt ein Italien mit seiner Supersportler daher und zeigt einem, dass der Asphalt gar kein Problem ist!

Am Refugio Passo di San Marco machen wir einen kurzen Kaffeestopp, dann geht es weiter über den Colle di Zambla.
Zum Mittagessen gibt es heute nur ein Vesper, weil wir beide irgendwie immer noch satt vom Frühstück sind. Wir besorgen uns Brot, Tomaten, Sprudel für gigantische 1,36 € (Käse hatten wir noch vom Vortrag) und suchen uns ein schattiges Plätzchen.

Nach dem Mittagessen fahren wir einen Teil der TET (Trans Euro Trail - eine Offroad Strecke quer durch Europa). Diese ist zwar geteert, aber die Bezeichnung "Offroad" trifft es trotzdem wunderbar. Holprig und verdammt steil geht es durch ein Waldstück. Die Steigung macht mir wirklich zu schaffen und ich merke, dass ich etwas zittrig werde. Natürlich kommt mir genau an der steilsten Stelle, mitten in der 180 Grad Kehre, ein Auto entgegen. Immer wenn man denkt, die Straße ist eigentlich kaum mehr fahrbar, dann kommt von irgendwo ein Einheimischer mit seinem Fiat 500 daher. Die spinnen, die Italiener!
Nach einer weiteren Pause am Refugio Passo Croce Domini fahren wir den ungeteeren Passo Maniva und Passo del Dosso Alto. Dieser ist aber völlig easy und daher stärker befahren. Zum Abschluss gib es noch den Passo della Spina, der mit wirklich sehr gefällt! Enge schmale Sträßchen, zum Teil ungeteert und mit Tunnels. Die Landschaft ist einfach der Wahnsinn! Aber auch hier zeigen einem die Italiener, dass alles gar nicht so wild ist. Mitten auf dem unbefestigten Streckenteil kommt uns eine Gruppe Rollerfahrer inkl. Sozias entgegen. Schon sehr ernüchternd!




Übernachten werden wir heute in einer eher einfachen Unterkunft mit italienischem Restaurant. Es gibt leckere Pasta und für Rainer noch eine Secondi Piati. Morgen wollen wir erstmal in eine Werkstatt fahren. Die Bremsbeläge an der 1200 GS sind ziemlich unten. Unser Wirt hat uns schon bei seinem Kumpel von "Moto Elite" angekündigt.