Montag, 12. Juni 2017

Von den Bergen bis zur Hauptstadt Tirana

Rainer hat ja schon erwähnt, dass unser letztes Hotel nicht der Hammer war (in der Gegend gibt es aber sonst kein anderes) und genau so war die Nacht. Wir haben beide ziemlich Rückenweh und sind daher früh auf den Beinen. Nach einem einfachen Frühstück fahren wir weiter durch das albanische Hinterland. Auf der ersten Strecke haben wir ziemlich Pech mit der Beschaffenheit der Straße: Schlagloch an Schlagloch und dazwischen reichlich Splitt und Dreck. Da hat die "Ideallinie" nichts mehr mit Kurvenspaß zu tun, sondern eher, wie man möglichst sicher voran kommt.
 
Die zweite Hälfte des Vormittags können wir die Reifen dann aber wieder schön rund fahren. Toller Asphalt und harmonische Kurven. Dass die Straße immer wieder abfällt, mag die Autofahrer ziemlich stören, mit dem Motorrad macht das aber sogar richtig Spaß. 

Mittags holen wir uns in einem Minimarkt ein bisschen frisches Obst und Gemüse und fahren zum nächsten Berg, um im Schatten unseren Snack einzunehmen. Die Straße über den Berg nach  ist unbefestigt und die Alternative zu 60 km geteertem Umweg. Wir fahren die ersten 5 km, aber kein schatziges Plätzchen für die Mittagspause und die Steine werden immer größer und der Schotter immer loser. Bei der Hitze ziemlich anstrengend! Wir finden dann doch ein nettes Plätzchen mit Blick ins Tal und entscheiden uns, die 60 km geteert um den Berg herum zu fahren.


Und das war auf jeden Fall die bessere Alternative! Super Asphalt, lustige Bodensenkungen und eine hammer Landschaft: Grüne Büsche, rote Erde und türkisenes Wasser. 

Liqeni Shkopeti oder auf deutsch: Shkopeti Stausee
Am Nachmittag wollen wir noch und die gleichnamige Burg mit dem Skanderbeg Museum (dies ist der albanische Nationalheld) kurz vor Tirana besichtigen. Das Navi schickt uns in einen Feldweg (das wäre wohl die kürzeste Strecke gewesen), ein komisches Geräusch bei Rainer am Hinterrad und ... ein fetter Nagel, der im Reifen steckt und bei jeder Umdrehung gegen den Spritzschutz klappert.
Jetzt muss es schnell gehen: Die Motorräder umgedreht, zurück zur geteerten Straße und im nächsten Café mit Händen und Füßen unser Problem erklärt, der nächste Reifenhändler ist nur wenige 100 Meter entfernt. Mit 1,3 Bar auf der Luftdruckanzeige fahren wir auf den Hof. Der Mechaniker kann uns sofort helfen und hat das Hinterrad innerhalb von Sekunden mit einem Propfen repariert, Luft rein und fertig. Was für ein Glück!
Propfen rein und gut ist...
Wir besichtigen dann doch noch und fahren anschliesend nach Tirana, Albaniens Hauptstadt.  Pünktlich zur Rushhour sind wir da und der Verkehr ist wirklich eine Katastrophe. So was hab ich noch nie erlebt!
Abends bummeln wir gemütlich durch die Stadt und essen traditionell Albanisch (das Restaurant ist eine Empfehlung der Dame am Empfang). Ich bin ganz begeistert, da es 8 vegetarische Gerichte gibt und nur 3 mit Fleisch. Wir lassen uns eine bunte Platte zusammenstellen, so können wir von allem mal probieren. Sehr sehr lecker! Überhaupt ist Tirana überraschend schön und wir sind sehr angetan von dem bunten Treiben auf den Straßen.
National History Museum- Muzeu Historik Kombëtar

Am Skanderbeg-Platz Tirana

Rathaus Tirana