Gestern fuhren wir ja die Assietta Kammstrasse und fanden die schon ganz nett hoppelig. Allerdings war klar, dass diese zum "Warmfahren" gedacht war und die folgenden Tage eher schwieriger werden.
Dass der heutige Tag so anstrengend wird und uns der Sommeiller kräftemäßig so viel abverlangt,
hätte ich definitiv nicht gedacht.
Der Colle Sommeiller ist der höchste legal mit Kfz anfahrbare Punkt in den Alpen und steht in "Denzels Alpenstraßenführer" mit Schwierigkeitsgrad 4 (von max. 5). Am Anfang noch recht passabel zu fahren, entpuppt sich die Strecke nach den ersten 15 km als ziemlich fordernd. Nicht nur, daß es in engen Kehren steil nach oben geht (1700 Höhenmeter vom Einsteig zum Gipfel wollen schließlich erklommen werden), sondern auch das feine Gesteinsmehl in den Kehren (durch reichlich 4x4 Offroader aller Marken verursacht) sorgen für schlechten Gripp.
Im oberen Bereich, ab etwa 2700 Höhenmeter, wird der Belag noch rauher und die Steine zum Teil Handball groß, es ist ein einziges kräftezehrendes Gehopse (wie immer hat man an diesen Stellen keine Fotos gemacht, da man zu sehr mit sich selbst und dem störrischen Moped beschäftigt war).
Man galubt es kaum, aber auch die Schnauferei fällt einem in dieser Höhe schon merklich schwerer. Nach knapp zwei Stunden und ca. 25 gefahrenen Kilometern stehen wir endlich auf 3000 Meter über dem Meer und Maren und ich sind überglücklich es nach oben geschafft zu haben.
Was Maren jetzt erst wirklich bewußt wird, ist die Tatsache, dass es auf der anderen Seite des Berges keine geteerte Abfahrt gibt, sondern die ganze Strecke auf selber Spur wieder zurück gefahren werden muss. ;-)
Mit uns war auch eine geführte Tour des "EnduroPark Hechlingen" (BMW) unterwegs auf der Strecke - oben auf dem "Gipfel" waren sechs BMW's zu sehen, später beim Essen im Refugio Scarfiotti auf halber Höhe, standen doch einige Mopeds mehr herum...
Wenn ich richtig gezählt habe, dann hat es nicht mal die Hälfte der Truppe ganz nach oben geschafft.
Auch deshalb bin ich so verdammt stolz auf meine Schottermaus. Sie hat sich zwar reichlich gequält, gibt aber nicht auf - da ist der linke Spiegel doch gerne dem "Schottergeist" geopfert.
Bei all dem Geschottere vergisst man dann fast zu erwähnen, daß auf dem "Heimweg" nach Embrun noch das hübsche Festungsstädtchen Briancon und der sehr sehens- und fahrenswerte Col d'Izoard lagen.
Kalorien habe wir heute reichlich verbraucht und auch der Muskelkater wird uns noch eine Weile erhalten bleiben - gelohnt hat es sich auf alle Fälle. Belohnt haben wir uns darum am Abend mit einem leckeren und autentisch gekochten tunesischen Couscous.