Mittwoch, 6. Juli 2016

Erste Eindrücke von Rumänien und der Besuch von Maramures und Bukovina

Unser erster Fahrtag in Rumänien ist durchwegs positiv geprägt. Das Wetter war warm und trocken, die Strassen anspruchsvoll und die Leute am Wegesrand sehr freundlich. Nach 300 km sind wir nun in unserem Hotel angekommen und haben fürstlich gespeist.

Begonnen hat der Tag wieder mal mit einem Unesco Welterbe und zwar dem Kloster Bârsana. Wunderschöne Holzbauten, schöne Gartenanlagen und reichlich Touristen - trotzdem allemal einen Besuch wert. Nach dem gestrigen Tag in der Ukraine, wurden wir strassenmässig fast schon verwöhnt. Überhaupt präsentiert sich Rumänien von einer sehr lieblichen Seite.
Keine Probleme irgendwelche Schrift zu entziffern, Bestellungen in englisch aufzugeben oder sich auch mal kurz mit jemandem zu unterhalten. Hier in der nordöstlichen Ecke Rumäniens dem Landstrich Maramures ist es wohl noch am ursprünglichsten und "rückständigsten" in ganz Rumänien. Die Gegend ist bekannt für seine Holzschnitzkunst, die Maramurescher Hoftore und die typischen Holzkirchen mit ihren spitzen Türmen.

Typisches handgeschnitztes Hoftor

Mănăstirea Bârsana

Ein kurzer Stop galt der Wassertalbahn in Vişeul de Sus, der letzten Waldbahn der Karpaten.
Leider war der Dampfzug für diesen Tag schon abgefahren, aber es stand immer noch genügend rustikales Eisen auf dem Gelände.
Statt Strassen nur Gleise...
 
Weiter ging es durch den Naturpark Munţii Maramureşului und über den Prislop-Pass. Dieser ist im Netz hinlänglich wegen seines schlechten Zustands bekannt und wurde auch genauso vorgefunden. An ukrainische Verhältnisse kommt er aber nicht ran. Nun erklärt sich, weshalb mein Navi für 145 km 4,5 Stunden veranschlagt hat. Auf einer Strecke von ca. 50 km darf offiziell nur 30 km/h gefahren werden - Realität sind eher 70 km/h, dann bügelt man leichter über die Unebenheiten hinweg.

Ursprünglich und ländlich ist es hier an jeder Ecke, seltenst sieht man einen Traktor im Einsatz. Die gesamte Heuernte wird hier noch mit Sense, Rechen und Gabel erledigt. Zum Transport kommt dann das Pferdefuhrwerk zum Einsatz.
Allgegenwärtig, selbst im dichten Verkehr
 
Und immer wird freundlich gegrüßt



   
   



Der Nachmittag gehört der Bucovina, dem Land der sanften Hügel, fruchtbaren Felder und bewaldeten Höhen. Wir besuchten die reich bemalten Kirchen und Klöster Moldovita und Suceviţa, die einzigartig in der Welt sind und ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Die Landschaft erinnert ein bisschen an die Schweiz oder auch das Allgäu, die Pässe und der Belag sind feinstes Mopedrevier - der Unterschied ist jedoch: Keine Ampeln, keine Blitzer und in den Hügeln auch kaum Verkehr. Ein sehr lohnenswerter Tag. Ich würde sogar sagen: absolutes Pflichtprogramm bei einer Rumänienrundreise.



Mănăstirea Suceviţa

Mănăstirea Suceviţa

Aussicht ins Sadova-Tal