Dienstag, 6. Juni 2017

Zöllner/Grenzbeamte sind seltsame Wesen...

Heute war eigentlich ein ganz entspannter Tag durchs Bosnische Hinterland. Die erste Stunde ging es immer am Meer entlang der Markaska Riviera folgend. Ne richtig geniale Landschaft und erstaunlich viel Tourismus in einzelnen Abschnitten und dazwischen reichlich Niemandsland.


In Ploče wollten wir eigentlich nen Kaffee trinken, es stellte sich jedoch heraus, dass dies das hässlichste Kaff an der gesamten Kroatischen Küste ist, also nix wie weg in östlicher Richtung nach Bosnien Herzigowina. Die Landstrassen hier sind eher knapp bemessen, gerade mal zwei Meter Teer wurden zwischen Busch und Schotter verteilt, üblicherweise reicht das aus da hier eh nix los ist und einem oft eine halbe Stunde niemand begegnet.
Einsam gelegen entpuppt sich unsere Mittagsrast im Restaurant Etno Kuca als echtes Highlight. Ein Ökorestaurant mitten im Nirgendwo mit tollem Service und einer beachtlichen Küchenleistung.
 

 Der Nachmittag hat noch einige schöne Strecken und Landschaften zu bieten, wenn auch die Hitze heute mit 32 Grad wirklich übel ist.


Wieder einmal wird uns bewusst, dass hier vor 25 Jahren ein wüster Krieg tobte und die Narben immer noch nicht verheilt sind. Im "Grenzgebiet" zwischen Bosnien und Kroatien sieht man immer wieder verlassene und verfallene Häuser, oder wie Mitten im Ort Stolac, die Ruine mit den Einschusslöchern in der Fassade.

Das Navi zeigt noch 12 min. bis zur Ankunft, es ist 17:30 Uhr - alles perfekt nach einem langen heißen Tag mit 300 km auf der Uhr. Schnell noch durch ne kurze Baustelle und....
da Vorne staut es sich aus irgend einem Grund, wir stehen sicherlich seit bereits 15 min ehe sich die Karavane um nur eine Fahrzeuglänge bewegt. Wir müssen leider erkennen, dass die Bosnisch-Kroatische Grenze von Seiten der Kroaten akriebisch kontrolliert wird. Etwa im 5 Minuten Takt werden die Fahrzeuge abgefertig. Wer jetzt allerdings glaubt hier würde wirklich etwas "kontrolliert" täuscht sich. Als ich an der Reihe war durfte ich der Dame meinen Fahrzeugschein und Perso geben, kurz wurden einige Zeichen in den PC eingegeben und dann passierte laaange nichts. Meine Papiere gammeln auf der Theke rum und in der sich spiegelnden geschwärtzen Scheibe kann ich erkennen, dass die Dame nebenbei andere Daten auswertet - auf dem Bildschirm erscheinen Kinderbilder, Kennzeichen eines VW-Golf, Oma bei der Kaffeetafel... WTF machen die da??? Werden  hier einfach nur (in erster Linie) die Einheimischen gestriezt? Dieser kleine Übergang aus dem Hinterland von Bosnien wird fast nur von diesen benutzt. Nach guten 1 1/2 Stunden ist das nervige Procedere abgeschlossen und wir sind heilfroh endlich anzukommen.






Martin und Wolfgang haben sich zwei Tage nach uns auf unsere Spuren gemacht (hej, du hast da doch schon was ausgearbeitet... 😉) und haben uns nun heute eingeholt, da die Zwei das Programm in einer Woche weniger abspulen als wir.
An unserem vorgebuchten Quartier treffen wir uns, müssen dann jedoch feststellen, dass es in der Umgebung kein freies Zimmer mehr gibt. Daher beziehen sie einige Kilometer nördlich Quartier und wir sehen uns erst zum Frühstück am nächsten Tag.