Tag 2 unseres Urlaubs hat mich positiv überrascht. Normalerweise fällt dieser auch eher unter "Anreise" und ist ein Kompromiss zwischen Vorankommen und doch ein bisschen landschaftlich interessanten Straßen. Nicht so unser Tag durch die Dolomiten. Vom ersten Kilometer an hatten wir Kurven-Spaß.
Als erstes stand der Stallersattel auf dem Programm. Dieser ist so eng, dass er mit einer Ampel als Einbahnstraße geregelt ist. Immer von der vollen Stunde an, hat man ein Zeitfenster von 15 min, um in Richtung Italien zu fahren. Wir waren einige Minuten früher da, um gleich einen "Startplatz" in der ersten Reihe zu bekommen. Wir wollten ja kein Auto vor uns haben.
Kurz bevor es los ging, haben sich noch 2 junge Männer mit lauten Maschinen und Leder-Racekombies neben uns gesellt. Defensiv wie ich bin, hab ich den beiden den Vortritt gelassen, weil ich diese deutlich schneller als mich eingeschätzt hatte. Ein großer Fehler. Ich hab schon lange nicht mehr so schlechte Motorradfahrer gesehen. Super laute Maschinen und breite Rennreifen und sich dann bergab tot bremsen und um die Kurven eiern. Das war mir eine Lehre!
Zwei Schlangenzüchter voraus... leider ausgebremst 😢 |
Über den Passo Furcia (Furkelpass), Valparola und Falzarego ging es weiter zum Mittagessen im Rifugio Passo Staulanza. Meine Ravioli gefüllt mit Roter Beete und Mohn waren der Wahnsinn!
Am Nachmittag stand dann mein Lieblingspass, der Passo Duran auf dem Programm. Dieses mal sogar in die "richtige" Richtung. Danke mein Tourenplaner-Schatz!
Also wir nach dem Pass rechts von der Straße eine geschotterte Bachdurchfahrt sehen, müssen wir natürlich einen kleinen Abstecher machen.
Nennenswert ist auch das Valle del Mis. Ein enges Tal, wunderschön, mit hohen Felswänden links und rechts, Tunnels und einem Fluss.
Zum Abschluss stand noch der Passo San Baldo auf dem Programm. Leider war dieser aufgrund eines Dreiradrennens (ja wirklich!) gesperrt.
Als Motorradfahrer konnten wir das natürlich nicht glauben und sind mal wieder bis zur endgültigen Sperrung zig Kilometer den Berg hinauf gefahren. Aber kein Durchkommen. Also mussten wir wieder alles zurück und einen Umweg von einer ganzen Stunde in Kauf nehmen.
Nun sind wir ca. 45 Kilometer vor Venedig. Zum Abendessen sind wir wieder tapfer 2 Kilometer in den Ort gelaufen und haben es uns in einer Osteria gut gehen lassen. Morgen geht's dann auf die Fähre Richtung Griechenland.