Donnerstag, 13. September 2018

Nonstop Gardasee - Neckartal

Nun ist der Mopedurlaub also frühzeitig zu Ende. Heute sind wir in einem Rutsch vom Gardasee heim gefahren, damit das Moped morgen pünktlich beim Händler steht und der Schadensgutachter zügig seinen Bericht fertig machen kann und das Moped bald repariert wird.



Der Transpoter lief ganz ordentlich und so haben wir trotz Stau und nur mit minimaler Pause gegen 17:30 Uhr Wendlingen erreicht - jetzt bin ich ja mal gespannt, was morgen raus kommt.

Mittwoch, 12. September 2018

Bei Romeo und Julia in Verona

Nach dem gestrigen Besuch des Monte Baldos folgt heute Tag zwei des Touristenprogramms rund um den Gardasee: Wir fahren nach Verona. Weltbekannt ist die Stadt vor allem als Handlungsort der Tragödie Romeo und Julia sowie für seine Arena – ein großes römisches Amphitheater, das heute für Opernaufführungen genutzt wird.
Da wir an meinem Motorrad keine Koffer haben und das Helmschloss leider bei Rainers Motorrad in der Werkstatt vergessen wurde, wollen wir unser Helme und Motorradjacken irgendwo deponieren. Aber weder am Bahnhof, noch bei diversen Gepäck-Aufbewahrungsstationen haben wir Glück. Entweder voll oder nicht geöffnet. Also tragen wir tapfer bei über 30 Grad die schwere Last durch Veronas Straßen. Was unsere Sightseeing Ambitionen aber deutlich mindert...
Espresso Amaretto hebt die Stimmung ;-)
Pflicht ist aber auf jeden Fall der Balkon der Julia. Auch wenn dieser erst 1930 angebracht wurde und Shakespeares Tragödie eh nur erfunden ist. In dem Innenhof steht auch eine Statue der Julia und angeblich bringt es Glück, wenn man dieser an die Brust fasst. Fasziniert zu sehen, wie ungehemmt sämtliche Touristen, männlich und weiblich, an den Brüsten der Julia rumgrabschen :-)


Auf dem Rückweg zu unserem Agriturismo plündern wir noch einen italienischen Supermarkt und versorgen uns mit Nudelsorten, die es in Deutschland nicht gibt. Meine Lieblingsnudeln sind eindeutig Strozapretti!
Morgen früh fahren wir zurück nach Deutschland. Vom ADAC haben wir einen Sprinter für den Rücktransport des Motorrads bekommen. So kann dieses am Freitag gleich in die Werkstatt.
Das Friaul habe ich leider nun gar nicht gesehen, dafür waren die letzten beiden Tage am Gardasee sehr entspannend. Aber ich bin mir sicher, dass wir mal wieder mit dem Motorrad in die Gegend kommen und die nichtgefahrenen Routen nachholen.

Dienstag, 11. September 2018

Der MONTE BALDO muss schon sein ;-)

Ab heute sind wir nun mopedmäßig etwas eingeschränkter unterwegs. Wir konnten glücklicherweise unser B&B Agriturismo dei Grippi verlängern und machen nun eben etwas intensiveren Urlaub am Gardasee. Gestern wäre ja die Monte Baldo Höhenstrasse an der Reihe gewesen, die machen wir nun heute. Eben auf einem Moped, was besser funktioniert als gedacht, auf Marens 650er.


Wir erklimmen vom Etschtal bei Avio die winkelige SP208, innerhalb von 15 km machen wir 1250 Höhenmeter und erreichen einige Kilometer weiter die Boca di Navene welche eine wunderbare Aussicht auf den Gardasee bietet und genießen auf der sonnigen Terrasse einen Cappuccino.

Entlang der Höhenstrasse wechseln sich schöne Aussichten und Kuhweiden ab und um die Mittagszeit biegen wir rechts ab in eine Sackgasse welche nach 7 km eine "Malga" (Melkerei/Milchviehbetrieb/Alm)verspricht.
Wir erreichen die Malga Ime und sind sowohl vom Ambiente als auch den selbstgemachten Speisen begeistert. Genauso wie ich mir Landküche in Italien vorstelle.

Nach dem Essen ging es zurück ins Tal und einem Stop in Garda zum Eisbecher vernichten.

Jetzt aber zackig zurück zum vorzüglichen Craftbeer in unserem B&B.



Montag, 10. September 2018

Es könnte so schön sein..., wenn´s nicht gebrannt hätte

Der heutige Tag startet trotz Umweg und Änderung der Route sehr gut (aufs Valvestino mit seinen unzähligen Kurven musste leider verzichtet werden). Die Alternativstrecke ist nicht minder schön, sehr schmal und ein glücklicher Zufall, weil ich sie wohl sonst nie gefahren wäre.
Wir landen der Bremsen wegen im Industriegebiet von Pavone bei "Moto Elite" und finden einen wirklich großen Motorradhändler für Offroad-Mopeds von Yamaha und Honda mit riesigem Renntruck vor der Tür. Das Beste ist jedoch, dass die Jungs auch nen kompletten Satz Brembo-Bremsbeläge für die GS auf Lager haben. Das aller, aller Beste ist jedoch der unschlagbare Preis von 115,- €, fürs ganze Moped neu bestückt incl. Montage. Da lohnt es sich fast schon einmal im Jahr dort vorbei zu kommen.


Der weitere Plan für den Tag war, zügig über die Autobahn um den südlichen Gardasee zu fahren und bei Avio auf die Monte Baldo Höhenstrasse zu fahren....  Leider kam es dann doch ganz anders:





Wir sind mit gemütlichen 140 km/h auf der A4 in östlicher Richtung unterwegs, als Maren mich überholt und mir mit allen nur möglichen Mitteln verständlich macht, dass ich zügigst rechts ran soll.
Kaum stehe ich auf dem Seitenstreifen wird es auch schon bedenklich warm am Hinterteil, nix wie runter vom Moped und schon schlagen die Flammen unter der Sitzbank vor. Maren hatte schon einige Kilometer nen Gestank in der Nase, hatte dies aber eher einem überhitzten LKW zugeordnet. Als es dann jedoch unter meiner Sitzbank anfing zu qualmen, war klar, dass hier was nicht stimmt.
Ums kurz zu machen, beim Löschen hab ich mir ordentlich die Finger verbrannt, die Klamotten samt Handschuhen und Schuhen reichlich versaut - warum die Mistkarre gebrannt hat, kann sich kein Mensch erklären.

Die restlichen Stunden vergingen mit Telefonaten mit dem ADAC, dem warten auf den ACI (Autoclub Italy), dem rumstehen beim BMW-Händler usw. bis endlich gegen 17:00 Uhr alles für den Tag geklärt war und es mit dem Taxi und Maren hinterher zu unserem B&B bei Sona ging.
Was für ein beschissener Tag.

Sonntag, 9. September 2018

Bad Road Day

Nach einem italienischen Frühstück mit überraschend gutem Brot machen wir uns pünktlich um 9 Uhr auf den Weg.
Direkt nach der Haustür geht es in 180 Grad Kehren den Berg hinauf. Ich habe mich immer gefragt, wie viele dieser Kehren ich fahren muss, bis ich mich nicht mehr rum quälen muss. Langsam habe ich das Gefühl, dass es was wird. Ich kann flüssig fahren und ab dem Scheitelpunkt nach innen ziehen ohne Angst zu haben, dass ich im Gegenverkehr landen könnte. Fühlt sich irgendwie gut an ;-)
Weiter geht es den Passo di San Marco hinauf. Der Teer ist nicht immer gut und in den schattigen Kurven ist es zum Teil noch nass. Aber immer wenn man denkt, man sollte vielleicht etwas langsamer fahren, dann kommt ein Italien mit seiner Supersportler daher und zeigt einem, dass der Asphalt gar kein Problem ist!

Am Refugio Passo di San Marco machen wir einen kurzen Kaffeestopp, dann geht es weiter über den Colle di Zambla.
Zum Mittagessen gibt es heute nur ein Vesper, weil wir beide irgendwie immer noch satt vom Frühstück sind. Wir besorgen uns Brot, Tomaten, Sprudel für gigantische 1,36 € (Käse hatten wir noch vom Vortrag) und suchen uns ein schattiges Plätzchen.

Nach dem Mittagessen fahren wir einen Teil der TET (Trans Euro Trail - eine Offroad Strecke quer durch Europa). Diese ist zwar geteert, aber die Bezeichnung "Offroad" trifft es trotzdem wunderbar. Holprig und verdammt steil geht es durch ein Waldstück. Die Steigung macht mir wirklich zu schaffen und ich merke, dass ich etwas zittrig werde. Natürlich kommt mir genau an der steilsten Stelle, mitten in der 180 Grad Kehre, ein Auto entgegen. Immer wenn man denkt, die Straße ist eigentlich kaum mehr fahrbar, dann kommt von irgendwo ein Einheimischer mit seinem Fiat 500 daher. Die spinnen, die Italiener!
Nach einer weiteren Pause am Refugio Passo Croce Domini fahren wir den ungeteeren Passo Maniva und Passo del Dosso Alto. Dieser ist aber völlig easy und daher stärker befahren. Zum Abschluss gib es noch den Passo della Spina, der mit wirklich sehr gefällt! Enge schmale Sträßchen, zum Teil ungeteert und mit Tunnels. Die Landschaft ist einfach der Wahnsinn! Aber auch hier zeigen einem die Italiener, dass alles gar nicht so wild ist. Mitten auf dem unbefestigten Streckenteil kommt uns eine Gruppe Rollerfahrer inkl. Sozias entgegen. Schon sehr ernüchternd!




Übernachten werden wir heute in einer eher einfachen Unterkunft mit italienischem Restaurant. Es gibt leckere Pasta und für Rainer noch eine Secondi Piati. Morgen wollen wir erstmal in eine Werkstatt fahren. Die Bremsbeläge an der 1200 GS sind ziemlich unten. Unser Wirt hat uns schon bei seinem Kumpel von "Moto Elite" angekündigt.

Samstag, 8. September 2018

Unterwegs auf eher unbekannten Pässen

Soviel mal vorweg - heute Abend sind der heutige Schreiberling und seine allerbeste Mitfahrerin reichlich platt. 328 km sind nicht all zuviel, sollte man meinen. Wenn diese jedoch aus deutlich mehr als 1000 Kurven bestehen sieht es schon wieder anders aus. Hier mal das Diagramm der heutigen Strecke - die Spitzengeschwindigkeit von 1785 km/h sind allerdings ein Aufzeichnungsfehler (wohl nach einem Tunnel, da kommt sowas mal vor. 😉)

Aber von vorn: So bescheiden wie das Wetter gestern war, so perfekt war es heute - angenehm frisch am Vormittag, nicht zu warm bei guten 20 Grad während des Tages in den Bergen und dazu Sonne und blauer Himmel soviel man braucht.
Gestartet sind wir nach dem reichhaltigen Frühstück im Schnalstal und haben uns an Meran vorbei gemogelt, wobei auf der Gegenfahrbahn schon heftigster Heimreiseverkehr stattfand.
Bei Lana sind wir dann rechts ab ins Ultental abgebogen und ab hier wurde der Verkehr schon deutlich weniger. Weiter ging es ins Valle di Non (Nonstal) welches sich ganz gemütlich mit mäandernden Kurven dahinzieht. Kurz noch den Passo del Tonale abgehakt und dann wurde es auch schon Zeit fürs üppige Mittagessen in Pezzo.


Nach dem 3-Gang Menü musste dringend etwas gegen das Fresskoma getan werden. Nirgends gelingt dies in der dortigen Gegend besser als am Passo Gavia, schmal und eng, mit reichlich Kurven und Kehren gespickt windet er sich auf 2652 Meter hoch. Diese steinige und doch so abwechslungsreiche Einöde ist immer wieder ein Genuss zum Fahren und Erleben.




Zurück in südlicher Richtung ging es rund 20 km durch´s Adda-Tal, welche man sich getrost schenken könnte, wenn es denn eine Alternative gäbe - 80% der Strasse verläuft in Tunneln und der einzige Trost ist das Wissen, dass heute noch Besseres nachkommt.

Das heutige Highlight mit vielleicht alleine schon 800 Kurven folgt mit den Pässen Passo del Mortirolo, Passo della Foppa und Passo di Guspessa. Ein nicht endender Lindwurm an Kurven und Kehren, selten mal mehr als 100 Meter geradeaus und dazu traumhafte Gebirgslandschaften, man kann sich glatt schwindlig fahren. Nach rund zwei Stunden pendeln von links nach rechts im Sekundentakt sind wir reif für eine Pause. Die letzte Stunde zieht sich nochmals etwa zäh an Sondrio und Morbegno vorbei, aber es wurde Zeit für die Ankunft in unserem B&B in Traona.

Ein wunderschöner aber sehr anstrengender Tag endet mit einem deftigen Vesper auf unserem Balkon vor dem Zimmer - zum "aushäusig" Essen sind wir nicht hungrig genug und müde obendrein.

Freitag, 7. September 2018

Mal wieder mit dem Moped unterwegs - Tourstart im Regen

Diesmal wollen wir die südlichen Ausläufer der Alpen etwas genauer unter die Lupe nehmen. Sowohl in der Lombardei als auch im Friaul gibt es noch reichlich kleinste Strassen zu entdecken und teilweise sind diese sogar ungeteert. Hier mal die Strecke im Überblick:

Der Wetterbericht verspricht ab dem späten Vormittag trockenes Wetter, leider trifft dies jedoch nicht zu und wir fahren bis nach Österreich im strömenden Regen. Nach dem Mittagessen bei Bichlbach beschließen wir daher das Namlostal und das Hahntennjoch weg zu lassen, da dies bei dem Wetter eh keinen Spaß macht und uns nur aufhält. Also quälen wir uns im heftigen Verkehr über den Fernpass um dann noch das geplante Timmelsjoch zu fahren.

Hier haben wir Glück, da der gesamte Pass tatsächlich trocken ist und sogar für einige Momente die Sonne durch die Wolken kommt.




Kaum sind wir über den Pass geht die Regnerei schon wieder los. Während es auf der Alpennordseite gerade mal 10-15 Grad waren, empfängt uns Meran mit dämpfigen 28 Grad. Man ist sich also nicht sicher ob die feuchten Klamotten vom Regen oder vom Schwitzen kommen. Die letzten Kilometer im Schnalstal sind dann zumindest regenfrei und wir landen gegen 17:30 Uhr in unserem "Hotel Gerstgras" in Kurzras. Feines Essen und ein paar Drinks schaffen die Grundlage für einen erholsamen Schlaf trotz rauschendem Wildbach vor dem Fenster.