Dienstag, 19. Juli 2016

Bären, Minen und das Velebit-Gebirge

Für den heutigen Tag gibt es ein dickes Lob an den Tourguide! Wir sind den ganzen Tag nur kleine kurvige Sträßchen gefahren und fast keinem Auto begegnet. Das muss man erstmal schaffen :-)

Vormittags sind wird durch das ehemalige Frontgebiet im Jugoslawien-Krieg gefahren. Obwohl der Krieg hier seit 1995 vorbei ist, sieht man immer noch seine Spuren. Kilometerlang wird vor Minen gewarnt, in den Wäldern finden sich verlassene Ortschaften und an den Hauswänden sind Einschusslöcher zu sehen. Mir wird ganz kalt und mein Magen zieht sich zusammen, wenn ich daran denke, was hier vor über 2 Jahrzehnten passiert und immer noch deutlich sichtbar ist. Die Minenschilder stehen zum Teil direkt am Ortsrand oder auch direkt hinter der Kirche und dem Friedhof, absolut makaber.


Um die Mittagszeit haben wir das Bären-Reservat in Kuterevo besucht. Am Info-Punkt wurde uns nicht viel Hoffnung gemacht. "Die Bären schlafen um diese Zeit meistens irgendwo im Gebüsch", hieß es. "Am bestens kommt man nachmittags". Wir hatten trotzdem Glück und haben 3 der insgesamt 10 Bären zu Gesicht bekommen. Zwei davon sogar aus nächster Nähe, was mich ziemlich beeindruckt hat. Mit einem Teddybär hat das wirklich nichts zu tun und ich bin nicht traurig, dass wir keine Bären in freier Wildbahn getroffen haben (was in Rumänien nicht unüblich ist).




Nachmittags ging es über das Velebit-Gebirge bis ans Mittelmeer. Für diese Strecke haben wir das erste mal länger gebraucht, als das Navi uns berechnet hat. Die kilometerlange Strecke mit den vielen engen Kurven hätte aber selbst ein Auto nicht mit den vorgegebenen 90 km/h geschafft. Toll zu fahren war die Strecke auf alle Fälle!

Unsere Pension für die nächsten beiden Nächte liegt direkt am Meer. Da freue ich mich jetzt schon drauf!


2 Kommentare:

  1. Hallo Maren , ja dieser Balkankrieg war schon heftig ! Da wird sich unsere Generation erstmal bewusst, daß wir nie einen Krieg selbst erlebt haben . Ich war Anfang der 1990 da unten . Die Eindrücke haben sich bei mir tief eingebrannt. Wir wissen gar nicht wie gut es uns geht!
    In Frieden und Freiheit zu leben lernt man dort wert zu schätzen .
    Wir haben heute die verdammte Pflicht und Schuldigkeit Menschen in Not zur Seite zur Seite zu stehen .
    Nachdenkliche Grüße, Stefan

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  2. Lieber Stefan,
    ich gebe dir voll und ganz Recht. Ich kannte solche Bilder bisher nur aus den Nachrichten. So etwas in Wirklichkeit zu sehen, berührt einen aber noch mehr. Auch Jahre später noch!
    LG Maren

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