Samstag, 23. Juli 2016

Letzte Etappe - Matreier Tauerhaus bis Heim

Tirol verabschiedet sich kühl, dunstig und wolkig und macht es uns leicht abzureisen. 
Matreier Tauernhaus
Durch den Felbertauerntunnel und weiter über den Pass Thurn nähern wir uns Kitzbühel und einem unvorstellbaren Verkehrschaos, dank eines blöden Tennisturniers mitten im Ort an der Hauptstrasse.
Der Rest von Österreich, bis Kufstein, läuft über Landsträsschen ganz gut. Die A8 zwischen Rosenheim und München ist dafür wieder ein einziger Stau, wobei wir noch Glück hatten, die Gegenrichtung hat es deutlich schlimmer erwischt, hier steht der Verkehr komplett. Es ist eben Urlaubszeit in Europa.


Die A99 ist erstaunlich frei und so bleiben wir auf der Autobahn bis zur Abfahrt von der A8 bei Merklingen. 
Wieder im Ländle :-)

Die letzten Kilometer über die Alb sind dann nochmals ein richtiger Genuß.
Nach 23 Tagen und fast 7000 km sind wir glücklich, gesund und munter wieder daheim angekommen.  

Soviel für heute, eine kleine Nachlese folgt demnächst.

Freitag, 22. Juli 2016

Letzter Fahrtag in den Alpen

Heute ging es von Slowenien über Italien nach Österreich. Da es gestern ja etwas hektisch zuging und wir die letzte halbe Stunde eh nichts mehr von der Landschaft gesehen hatten, fuhren wir zuerst zurück bis Bovec um zu tanken und uns dann die Auffahrt zum Predil durch den Triglav Nationalpark nochmals genüßlich zu geben. Den 2055 m hohen Mangartpass haben wir ebenfalls auf unserer Route und ich freue mich schon auf den Schotter. Dumm gelaufen, mittlerweile ist der Pass komplett geteert und gleich am Anfang werden einem 5,- € Wegezoll abgeknöpft. Der freundliche junge Bursche erwähnt noch, dass am Pass Werbeaufnahmen gedreht werden und es eventuell zu kurzen Wartezeiten von 3-5 min kommen kann. Was er allerdings nicht erwähnt, dass gleich vier Abteilungen der werbetreibenden Zunft gleichzeitig an unterschiedlichen Stellen zu Gange sind und sich aufführen als gehörte die Straße komplett ihnen.
Werbeaufnahmen für einen Suzuki

Am zweiten Stop mit mehr als 15 Minuten Wartezeit reicht es mir dann und ich nehme mein (bezahltes) Wegerecht in Anspruch. Die Landschaft, der Pass selbst und die Ausicht vom "Gipfel" sind jedenfalls ein Sahnestückchen der Alpen.

Auffahrt zum Mangart

An der Passhöhe

Aussicht zum Lago Predil

Die Sella Nevea fährt sich flüssig und angenehm Dank "null" Verkehr. Weiter geht es über Ciusaforte und Pontebba zu unserem zweiten Leckerbissen des Tages, der Hochstrasse Casera di Lanza, von dort kann man über einen kleinen geschotterten Übergang von Italien nach Österreich zur Straninger Alm fahren.
Anfahrt zum Refugio Casera

Kleinere Löcher im Asphalt, da passt der Stiefel komplett rein ;-)

Feiner Käse an der Malga Casera

Zwei Schotter-Kilometer bis Österreich.... 

.....die 18 Schotterkilometer in Österreich bleiben unerwähnt
Die restlichen Kilometer sind nicht mehr weltbewegend, allerdings erwischt uns in der letzten halben Stunde noch ein ordentlicher Gewitterguss und wir müssen zum dritten Mal im gesamten Urlaub das Regenzeug überzeihen. Im gemütlichen Matreier Tauernhaus verbringen wir die letzte Nacht dieser Reise und lassen es uns bei Schlutzkrapfen und Topfenstrudel gut gehen.




Donnerstag, 21. Juli 2016

Pannenhilfe die Zweite :-(

Eigentlich hätte heute ein richtig toller Tag werden können. Auf dem Programm standen unter anderem das Soca-Tal und die Slowenische Grenzkammstrasse. 
Letzter Blick auf Bakar und das Meer
Auf der Suche nach einem Restaurant zum Mittagessen, fuhren wir ein Stückchen Schotter und da ist es passiert: Meine Kette ist vom Ritzel gesprungen und hat sich dermaßen heftig verhakt, dass wir ohne Werkzeug keine Chance hatten, sie wieder drauf zu bekommen. Also musste mal wieder der Abschleppdienst anrücken. 
Schöne Schneckennudel :-(


Dieses Mal hatten wir leider nicht so viel Glück, die Dame am Telefon hat uns nur mäßig verstanden und spätestens bei der Beschreibung des Standorts wurde das Telefonat ziemlich anstrengend (immerhin standen wir auf einer Schotterstraße im Wald). GPS Koordinaten waren  bei ihr auch eher ein Fremdwort. Da wir etwas Bedenken hatten, ob uns der Abschleppdienst findet, haben wir das Motorrad zur nächsten größeren Kreuzung geschoben, wir hatten ja Zeit.
Nach 2 Stunden warten (!!!) kam endlich der slowenische Abschlepper. Leider hat dieser verpennt, dass ein Motorrad abgeschleppt werden sollte und hatte das falsche Fahrzeug dabei. Nochmal 30 Minuten später kam der Herr dann endlich mit einem Transporter und den nötigen Spanngurten.

Weitere 30 Minuten später waren wir dann endlich in einer Motorradwerkstatt in Koper, die den Schaden innerhalb von einer Stunde beheben konnte (ein Kabel musste auch noch gelötet werden). Solange hatten wir Zeit eine Kleinigkeit zu essen.
Um 17.30 Uhr kamen wir dann endlich vom Hof und hatten noch 200 km und 3,5 Stunden Fahrt bis zu unserem Hotel am Predilpass, direkt an der ital./slowenischen Grenze vor uns. Juhu...
Übernachtung im Niemandsland zwischen Slowenien und Italien
Einen netten Abend hatten wir trotzdem. Das Wirtsehepaar hat uns sehr familiär aufgenommen und uns zu später Stunde noch lecker bekocht.


Mittwoch, 20. Juli 2016

Sommer, Sonne, Strand und Meer

Mit dem Wetter haben wir wirklich Glück! Wenn es geregnet hat, dann nur nachts oder an Tagen, an denen eh Autobahn auf dem Programm stand. 
Heute haben wir einen Tag "Pause" am Meer geplant und die Sonne ist voll auf unserer Seite.
Die Küste Kroatiens ist ziemlich steinig und hat kaum Strände und so sind wir zum Frühstück mit der Fähre auf die Insel Rab gefahren. Beim Ort Lopar gibt es tolle Sandstrände und dort haben wir den restlichen Mittag verbracht und uns von der Sonne braten lassen. Abkühlung gab es im glasklaren Meer oder im Strandlokal mit kühlen Drinks.

Blick von unserer Terasse




Mit Entsetzen haben wir festgestellt, dass heute ja schon der 20.7. ist. In drei Tagen sind wir schon wieder Zuhause in Deutschland. Die Zeit geht wirklich rasend schnell vorbei. Die Angst, dass über drei Wochen reisen vielleicht zu lange ist oder wir die Tagesetappen zu anspruchsvoll geplant haben, war völlig unnötig. Heute gibt es noch ein letztes Abendessen am Meer, dann geht es den Alpen entgegen.

Dienstag, 19. Juli 2016

Bären, Minen und das Velebit-Gebirge

Für den heutigen Tag gibt es ein dickes Lob an den Tourguide! Wir sind den ganzen Tag nur kleine kurvige Sträßchen gefahren und fast keinem Auto begegnet. Das muss man erstmal schaffen :-)

Vormittags sind wird durch das ehemalige Frontgebiet im Jugoslawien-Krieg gefahren. Obwohl der Krieg hier seit 1995 vorbei ist, sieht man immer noch seine Spuren. Kilometerlang wird vor Minen gewarnt, in den Wäldern finden sich verlassene Ortschaften und an den Hauswänden sind Einschusslöcher zu sehen. Mir wird ganz kalt und mein Magen zieht sich zusammen, wenn ich daran denke, was hier vor über 2 Jahrzehnten passiert und immer noch deutlich sichtbar ist. Die Minenschilder stehen zum Teil direkt am Ortsrand oder auch direkt hinter der Kirche und dem Friedhof, absolut makaber.


Um die Mittagszeit haben wir das Bären-Reservat in Kuterevo besucht. Am Info-Punkt wurde uns nicht viel Hoffnung gemacht. "Die Bären schlafen um diese Zeit meistens irgendwo im Gebüsch", hieß es. "Am bestens kommt man nachmittags". Wir hatten trotzdem Glück und haben 3 der insgesamt 10 Bären zu Gesicht bekommen. Zwei davon sogar aus nächster Nähe, was mich ziemlich beeindruckt hat. Mit einem Teddybär hat das wirklich nichts zu tun und ich bin nicht traurig, dass wir keine Bären in freier Wildbahn getroffen haben (was in Rumänien nicht unüblich ist).




Nachmittags ging es über das Velebit-Gebirge bis ans Mittelmeer. Für diese Strecke haben wir das erste mal länger gebraucht, als das Navi uns berechnet hat. Die kilometerlange Strecke mit den vielen engen Kurven hätte aber selbst ein Auto nicht mit den vorgegebenen 90 km/h geschafft. Toll zu fahren war die Strecke auf alle Fälle!

Unsere Pension für die nächsten beiden Nächte liegt direkt am Meer. Da freue ich mich jetzt schon drauf!


Sonntag, 17. Juli 2016

Ein Tag in Zagreb

Den fahrfreien Tag haben wir heute für eine Sightseeing Tour durch Zagreb, die Hauptstadt Kroatiens, genutzt. Die Stadt hat einen ungeahnten Charme. Vor allem das Café-Viertel in der Oberstadt hat es uns angetan. Auf den Straßen und in den Gassen der Altstadt ist jede Menge los und das bunte Treiben wunderbar zu beobachten. 







Zagreb allein ist auf jeden Fall eine Reise wert und empfiehlt sich als Städtetrip über ein langes Wochenende.
Morgen früh haben wir unseren Termin in der BMW-Werkstatt, dann geht es hoffentlich mit der geplanten Route weiter. 



Samstag, 16. Juli 2016

Transferstrecke Berzasca - Zagreb

Jetzt haben wir die letzten 600 km bis zur Werkstatt auch geschafft. Insgesamt bin ich nun durch drei Länder und über 1100 km ohne Kupplung gefahren.

3 Tage, 1100 km, ca. 14 Stops
Teilweise eine recht nervenzermürbende Fahrt, bei jeder fernen Ampel die Hoffnung, die nächste Grünphase zu erwischen. Vor allem dann spannend, wenn man von irgendeinem Idioten kurz zuvor in halsbrecherischer Manier überholt wird und dieser dann im nächsten Dorf ganz generös für sämtliche Linksabbieger einen Stop einlegt und mich komplett ausbremst. Manchmal kommt man nur mit "zaubern" durch. Nach der Autobahnausfahrt kommt eine Stopstelle, davor drei LKW - es ist klar, dass ich das in langsamster Fahrt im 1. Gang nicht schaffe, also Bremse leicht angelegt und an LKW 2+3 vorbei gerollt, der Gegenverkehr spielt auch mit und weicht aus. Heikel wirds bei LKW Nr. 1, denn der steht immer noch an der Stopstelle und links davon parkt ein Polizeiauto mit zwei Polizisten. Halten geht nicht, also Flucht nach vorn - in dem Moment, als der LKW anfährt, ziehe ich das Gas auf und mogle mich zwischen Polizei und Lastwagen durch - da wird einem schön warm in der Jacke, bei gerade mal 14 Grad.


Nebenbei erwähnt, Regen hatten wir an diesem Tag zum ersten Mal im ganzen Urlaub, dies dafür umso heftiger. Gehalten wird freiwillig nur zum Tanken. Beim Tankstop wird dann auch gegessen, getrunken, die verspannten Gräten bewegt und alles andere erledigt.


Der serbisch/kroatische Grenzübertritt auf der E70 bei Lipovac ist angesichts der ca. 1km langen Warteschlange recht zeitraubend, für beide Grenzen brauchen wir ziemlich genau eine Stunde.
Dies ist jedoch noch gar nichts, ein in entgegengesetzter Schlange stehender  "albanischer Schwabe" mit RT-Kennzeichen erzählt, dass sie seit über drei Stunden stehen und noch auf Papiere warten. Beim Weiterfahren können wir auf der Gegenfahrbahn einen ca. 5 km langen Rückstau feststellen, da möchte ich nicht drinstehen. 
Zum Glück hat der Regen etwas nachgelassen

Gähnende Leere auf der Autobahn, nach der Grenze
Der Rest ist schnell erzählt: Mit Zittern die letzten 8 Ampeln und Kreisverkehre in Zagreb gemeistert und nun steht die GS also bei der einzigen BMW Werkstatt weit und breit und wird am Montag hoffentlich geheilt. Dann haben wir zwar drei "Fahrtage" verloren, können aber am Montagnachmittag wieder in unsere Route einsteigen und unseren Urlaub wie geplant zu Ende fahren.
Etwas Gutes hat der Zwangsaufenthalt ja - wir lernen Zagreb kennen. Der ADAC zahlt ein schönes Hotel und die Stadt ist absolut sehenswert und hat ein quirliges Nachtleben.




Freitag, 15. Juli 2016

Donaudurchbruch Eisernes Tor

Die heutige Etappe weicht, wegen dem Kupplungsproblem, etwas von der ursprünglich geplanten Route ab. Den schönsten Teil am Eisernen Tor und entlang der Donau konnten wir zum Glück aber fahren. Erwähnenswert ist, dass wir auf den 233 km nur 5 mal anhalten mussten. Einmal zum Tanken, einmal zum Mittagessen, einmal zum Sightseeing am Donaudurchbruch und nur 2 mal hat uns eine rote Ampel ausgebremst. Wir kommen uns vor wie Sandra Bullock und Keanu Reeves in "Speed" :-)
Das Eiserne Tor ist ein Durchbruchstal an der Donau. Dieses galt für die Schifffahrt als gefährlichster Flussabschnitt, der nicht ohne ortskundige Lotsen passiert werden konnte. Jahrzehntelang wurden die Schiffe flussaufwärts mit Lokomotiven getreidelt. Erst 1972, als für ein Kraftwerk ein Staudamm gebaut wurde, hat sich die Situation deutlich entschärft. 

 
Unsere letzte Nacht in Rumänien steht an. Die Pension liegt direkt an der Donau und hat einen Infinity Pool mit fantastischer Aussicht. Leider ist das Wetter etwas zu kalt zum Schwimmen. Ein Highlight ist auch unsere Dusche mit Panoramablick. 



Blick aus unserem Hotelzimmer auf die Donau

Geniales Bad/Dusche, mit Zugang zum Balkon 



















Donnerstag, 14. Juli 2016

Der heimliche Star: Die Transalpina

Nach mehreren Telefonaten am Morgen war klar, dass wir das Ersatzteil für die Kupplung frühestens in 7 Tagen bekommen, da die einzige BMW-Werkstatt in ganz Rumänien dieses nicht vorrätig hat und erst bestellen muss. Der Plan ist nun, dass wir das Ersatzteil von Deutschland per Express nach Kroatien schicken lassen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die ADAC-Pannenhilfe für die gute Unterstützung! 

Ein Motorrad kann man zum Glück auch ohne Kupplung schalten. Nur das Anfahren ist also unser Problem. Landstraßen ohne Stadtverkehr sind daher gut machbar. Wenn wir Glück haben, kommen wir so bis Kroatien durch. Die Route muss natürlich etwas umgebaut werden und unsere Übernachtung in Belgrad (sorry Britta) wird leider gestrichen. 

Unsere heutige Etappe ist mit 220 km nicht lang und wir können diese glücklicherweise wie geplant fahren.

Über eine 30 km lange Schotterstrecke steigen wir in die Transalpina ein. Die Straße ist nicht schwer zu fahren, doch ich beneide Rainer nicht, dass er die Piste ohne Kupplung fahren muss.
Schon nach wenigen Kilometern auf der Transalpina sind wir begeistert! Bester Asphalt und harmonische Kurven, die flüssig zu fahren sind. Die Strecke ist nicht so spektakuläre wie die Transfagaraşan, aber deutlich angenehmer zu fahren und somit unser Favorit.



Am Urdelepass

Wenn wir halten, dann nur bergab. So kann ich Rainer anschieben und wir umgehen die Anfahrerei. Bei Kreuzungen fahre ich voraus und gebe ihm ein Zeichen, wenn frei ist. Alles etwas umständlich, aber wir kommen bis zu unserem Hotel durch. Eine Dusche und das gute Abendessen im Innenhof der Pension haben wir uns auf jeden Fall verdient.